Dorina und Ronja Klinger bzw. Robin Seidl/Moritz Pristauz haben bei den AUSTRIAN CHAMPIONSHIPS presented by SPORTLAND.Niederösterreich im Rahmen der win2day Beach Volleyball Tour PRO zugeschlagen und sich Staatsmeisterschafts-Gold gesichert! Die Schwestern gewannen das Finale im vollen Toyota Beach-Stadion mitten im Strandbad Baden gegen Katharina Schützenhöfer/Franziska Friedl in zwei Sätzen. Seidl/Pristauz rangen Martin Ermacora/Philipp Waller in einem denkwürden Finalthriller im Tie-Break mit 21:19 nieder. Damit gingen Gold und Silber an Spieler:innen des win2day Beach Volley Team Austria. Die Bronzemedaillen fuhren die ÖVV-Nachwuchs-Stars ein. Lia Berger/Lilli Hohenauer sicherten sich nicht nur gegen Eva Freiberger/Stephanie Wiesmeyr den dritten Platz, sondern sind auch die ersten win2day BV TOUR PRO-Gesamtsiegerinnen. Timo Hammarberg/Tim Berger holten Bronze gegen das Überraschungsteam Jakob Reiter/Laurenc Grössig. Bei den Männern ging der Gesamtsieg an Maximilian Trummer/Christoph Dressler, die sich mit ihrem Viertelfinaleinzug noch auf Platz eins katapultierten. Für die Tour-Gesamtwertung wurden die vier besten Saison-Ergebnisse herangezogen! Die win2day BV Tour PRO-Sieger:innen 2023 durften sich über einen 1.500 Euro-Siegerscheck freuen. ORF SPORT + zeigte die Medal-Matches live, sie sind in der ORF-TVthek nachzusehen!
Der Schlusstag begann mit den Damen-Halbfinali. Die Klingers setzten sich im Duell mit Berger/Hohenauer 21:13, 21:13 durch. Friedl/Schützenhöfer wurden ihrer Favoritenrolle gegen Freiberger/Wiesmeyr mit 21:14, 21:14 vollauf gerecht.
Bei den Männern ging es deutlich knapper zu: Seidl/Pristauz gewannen den ersten Satz gegen Hammarberg/Berger zwar souverän 21:17, im zweiten waren die U20-Vizeeuropameister aber auf Augenhöhe, hatten auch zwei Chancen auf den Ausgleich. Letztlich behielten die Favoriten mit 24:22 die Oberhand. Im Anschluss gelang Reiter/Grössig gegen Ermacora/Waller ein hervorragender Start. Mit 21:16 konnte das Überraschungsteam auch Satz eins klar für sich entscheiden. Danach übernahmen die Sieger des World Beach Pro Tour BADEN FUTURE vor einer Woche das Kommando und erzwangen mit 21:17 ein Tie-Break. Dieses war ein Duell auf Messers Schneide – mit dem glücklicheren Ende für Ermacora/Waller. Nach 52 Minuten verwerteten sie ihren dritten Matchball zum 17:15.
Das erste Medal Match bestritten Berger/Hohenauer und Freiberger/Wiesmeyr. Die Oberösterreicherinnen konnten 5:1 in Führung gehen, doch die ÖVV-Toptalente fighteten postwendend zurück (6:6). Für die Entscheidung im ersten Satz sorgte Hohenauer mit einem Angriffs- und Blockpunkt (21:19). Im zweiten Durchgang konnten die beiden 16-Jährigen mit sieben Punkten in Folge von 6:9 auf 13:9 stellen – die Vorentscheidung. Mit 21:16 machten Berger/Hohenauer souverän den Sack zu und sicherten sich die Bronze-Medaille.
„Wir sind glücklich und erleichtert, dass wir es in zwei Sätzen geschafft haben. Wir verstehen uns sehr gut, sind daher auch mental stark. Es war ein unglaubliches Wochenende und eine Ehre hier zu spielen“, freute sich Hohenauer. Und Berger: „Es hat viel funktioniert, aber es gibt noch einiges zu verbessern. Daran werden wir arbeiten.“
Reiter/Grössig sorgten am Samstag für das Ende einer Ära, schlugen in der Zwischenrunde Legende Clemens Doppler und dessen Partner Thomas Kunert. Doppler hatte am Mittwoch bekanntgegeben, in Baden seine letzten Staatsmeisterschaften und auch sein letztes Turnier auf österreichischem Boden zu bestreiten. Der Vizeweltmeister 2017 und zweifache Europameister wird mit Saisonende seine Profi-Karriere beenden, vielleicht noch das ein oder andere internationale Turnier bestreiten. Im Viertelfinale sorgten Reiter/Grössig mit ihrem Erfolg über Mathias Seiser/Alex Horst für eine weitere Überraschung. Eine Medaille blieb ihnen allerdings verwehrt. Denn im Bronze-Medal-Match erwiesen sich Hammarberg/Berger als zu hohe Hürde. Die ÖVV-Youngsters gewannen nach packenden 40 Minuten 21:19, 21:19.
„Wir haben ab dem Viertelfinale sehr gut gespielt und gezeigt, dass wir auch bei den Männern mitspielen können“, resümierte Berger im ORF-Interview. Den Unterschied im Bronze-Match habe laut Hammarberg gemacht, dass „wir von Anfang an 100 Prozent gegeben haben“. Hammarberg/Berger haben mit der U21-Weltmeisterschaft in Thailand im November noch ein absolutes Saison-Highlight vor sich.
Dorina und Ronja Klinger haben ihrer bisher erfolgreichsten Saison ein weiteres Highlight hinzugefügt. Erstmals dürfen sich die Schwestern Staatsmeisterinnen nennen. Schützenhöfer/Friedl starteten zwar gut in das Finalduell mit den WM-Starterinnen. Mit vier Punkten in Folge zum 11:7 nahm das Spiel der Klingers aber Fahrt auf. Die Siegerinnen des World Beach Pro Tour BADEN FUTURE ließen sich im ersten Satz auch nicht mehr bremsen (21:16). Die Außenseiterinnen starteten auch in den zweiten Satz besser (4:1). Sofort waren die Klingers aber wieder voll da, blockierten immer wieder spektakulär. Anders als im ersten Durchgang konnten sie jedoch zunächst nicht davonziehen. Schützenhöfer/Friedl waren nun auf Augenhöhe, erkämpften sich sogar einen Satzball (20:19). Doch ein Block von Friedl landete hauchdünn im Aus. Ein Angriffspunkt von Ronja Klinger und ein Fehler Friedls (22:20) beendete schließlich das Damen-Finale der Staatsmeisterschaften 2023. Besonders beeindruckend: Österreichs Nummer-1-Duo gab weder beim BADEN FUTURE noch bei den Staatsmeisterschaften einen Satz ab.
„Wir können es gerade beide noch nicht realisieren, was da die letzten Wochen passiert ist. Der erster Staatsmeistertitel ist ganz besonders und wird uns wohl ewig in Erinnerung bleiben“, jubelte Ronja Klinger. Dabei waren die Akkus der Schwestern schon ziemlich leer, wie Dorina zugibt: „Ich habe echt nicht gewusst, ob wir das heute schaffen können. Wir haben nur noch so wenig Energie übergehabt, aber unser perfektes Teamwork hat den Sieg möglich gemacht.“
Schützenhöfer zeigte sich „sehr glücklich, dass ich mit der Franzi den Vizestaatsmeistertitel geholt habe. Es überwiegt definitiv die Freude über Silber als die Trauer um Gold.“ Bis zum Finale haben sich die beiden souverän geschlagen, und ihre Spiele deutlich gewonnen. „Wir haben ein sehr gutes Turnier gespielt. Die Klingers haben heute einfach extrem gut serviert und geblockt, das hat dann den kleinen Unterschied gemacht,“ resümierte Schützenhöfer. Für Friedl war es das erste Finale bei AUSTRIAN CHAMPIONSHIPS: „Dass es nicht zum Titel gereicht hat, tut sehr weh. Aber mit etwas Abstand werde ich mich sicher freuen.“
Den Schlusspunkt hinter rundum gelungene AUSTRIAN CHAMPIONSHIPS setzte das Männer-Finale. Dabei standen einander Spieler gegenüber, die Anfang des Jahres noch in anderer Konstellation zusammenspielten. Die WM-Starter Seidl/Pristauz konnten sich im Finalduell mit Ermacora/Waller eine 5-Punkte-Führung erarbeiten. Der Vorsprung war aber schnell wieder dahin (13:13). Nun war es ein Endspiel ganz nach dem Geschmack des Publikums: Die Teams zauberten in der Toyota Beach-Stadion, zeigten Beach Volleyball auf Top-Niveau. Letztlich war es Seidl vorbehalten, den ersten Satz mit einem spektakulären Angriff und einem Ass zu entscheiden (21:19).
Unvermindert intensiv ging es weiter: Ermacora/Waller führten 6:3, Seidl/Pristauz hielten dagegen, konnten mit 9:8 vorlegen. Es folgten wieder drei Punkte in Serie der BADEN FUTURE -Triumphatoren, und dann gelang noch ein 4-Punkte Lauf – der Weg zum Tie-Break war geebnet. Mit 21:16 schafften Ermacora/Waller den Ausgleich. Im Entscheidungssatz lagen Seidl/Pristauz bereits 10:7 voran, doch Ermacora/Waller kamen zurück (11:11) und hatten auch den ersten Matchball. Diesen wehrten die topgesetzten WM-Teilnehmer ab und stellten auf 15:14. Fünf Matchbälle konnten Ermacora/Waller in Folge abwehren, den sechsten verwerteten Seidl/Pristauz (21:19)!
„Es ist ein Megagefühl“, so Pristauz, „der erste Staatsmeistertitel war definitiv ein Ziel. Es war ein unglaubliches Finale, die Jungs haben super gespielt. Es war Werbung für Beach Volleyball.“ Ermacora nach dem epischen Duell um Staatsmeisterschafts-Gold: „Wir haben gewusst, dass es nach der anstrengenden vergangenen Woche extrem schwierig wird. Es war ein unglaubliches Finale, das sich keinen Verlierer verdient hat.“
FRAUEN
Viertelfinale
02.09., 14:00: Friedl/Schützenhöfer (2) vs. Horvath/Saric (14) 2:0 (21:6, 21:10)
02.09., 14:00: Freiberger/Wiesmeyr (3) vs. Wengler/Mascherbauer (7) 2:0 (21:17, 21:11)
02.09., 15:00: Klinger/Klinger (1) vs. Rabitsch/Trailovic (5) 2:0 (21:15, 21:9)
02.09., 15:00: Berger/Hohenauer (4) vs. Neiss/Mayr (6) 2:1 (19:21, 21:15, 17:15)
Halbfinale
03.09., 09:00: Friedl/Schützenhöfer (2) vs. Freiberger/Wiesmeyr (3) 2:0 (21:14, 21:14)
03.09., 10:00: Klinger/Klinger (1) vs. Berger/Hohenauer (4) 2:0 (21:13, 21:13)
Spiel um Platz 3
03.09., 13:00: Freiberger/Wiesmeyr (3) vs. Berger/Hohenauer (4) 0:2 (19:21, 16:21)
Finale
03.09., 15:00: Klinger/Klinger (1) vs. Friedl/Schützenhöfer (2) 2:0 (21:16, 22:20)
MÄNNER
Viertelfinale
02.09., 16:00: Seidl/Pristauz (1) vs. Pascariuc/Leitner (5) 2:0 (21:16, 21:14)
02.09., 16:00: Trummer/Dressler (4) vs. Hammarberg/Berger (7) 1:2 (17:21, 21:13, 15:17)
02.09., 17:00: Ermacora/Waller (2) vs. Kandolf/Grasserbauer (13) 2:0 (21:14, 21:12)
02.09., 17:00: Seiser/Horst (3) vs. Reiter/Grössig (9) 0:2 (19:21, 22:24)
Halbfinale
03.09., 11:00.: Seidl/Pristauz (1) vs. Hammarberg/Berger (7) 2:0 (21:17, 26:24)
03.09., 12:00.: Ermacora/Waller (2) vs. Reiter/Grössig (9) 2:1 (16:21, 21:17, 17:15)
Spiel um Platz 3
03.09., 14:00.: Hammarberg/Berger (7) vs. Reiter/Grössig (9) 2:0 (21:19, 21:19)
Finale
03.09., 16:00.: Seidl/Pristauz (1) vs. Ermacora/Waller (2) 2:1 (21:19, 16:21, 21:19)